Montag, 10. März 2008

CD - Rezension: Wu - Tang Clan - "8 Diagrams"

Ein neues Wu - Tang Album zu beurteilen ist für mich persönlich immer sehr schwer.
Das Debüt "Enter the Wu - Tang (36 Chambers)" ist vollkommen zurecht eines der besten Hip - Hop Alben aller Zeiten.
Anno 1993 fing ich an von meinem Metal - Kram etwas abzuweichen und verstärkt Hip - Hop zu hören. Es gibt drei Alben die mich hinsichtlich meines Hip - Hop Geschmacks geprägt haben.
Cypress Hills "Black Sunday", Snoop Dogs "Doggystyle" und eben das Debütalbum der Crew aus Staten Island. Anfangs konnte ich mit dem Album auch nicht wirklich was anfangen und fand lediglich das "Shame on a Nigga" und das "Da Mystery of Chessboxxin" gut.
Erst im Laufe der Zeit bemerkte ich das das Album nur Knaller innehatte. Hab mir danach noch jedes Album der einzelnen Member zugelegt.
Dann kam "Wu Tang Forever" und gefiel mir überhaupt nicht. Auch war ich einfach satt vom Mitteilungsbedürfnis des Clans und seinen aufkommenden Franchisepartners. Egal wohin man schaute, überall war "Wu - Tang" angesagt und speziell medial mehr als ausgereizt.
Leider litt unter der Quantität des Outputs dessen Qualität merklich und ich wandte mich ab vom Clan und ignorierte auch dessen "The W" und das "Iron Flag".
Ende 2007 kam dann das jüngste Werk des Clans heraus, welches aufgrund eines nicht geklärten "Beatles" - Sample bei "The Heart gently weeps" wohl immer wieder verschoben worden ist. Was ich alles gelesen hab, von "Definiert das Genre wie einst" bis " Geht mal gar nicht". Hab es mir daraufhin immer und immer wieder angehört und tat mich wirklich schwer dazu eine Meinung abzugeben.
"8 Diagrams" ist definitiv ein Album in das man sich richtig reinhören muss...

1.) Campfire
Der Opener legt im Stil des Clans los. Lange Gespräch - Monologe eröffnen den Track bis es bei Minute Eins langsam losgeht und uns Method Man & Ghostface mit frischen deepen Rhymes auf einem Kopfnicker Beat zeigen wo die Reise hingeht. Guter Track.
4/5

2.) Take it back
Schön dreckig produziertes Beatgerüst. Der Clan läßt seine Attitüden los und es macht Spaß den Duft einer längst vergessenen Hip Hop - Zeit zu atmen, als der Clan den Markt noch nicht so überschwemmte.
4/5

3.) Get them out ya way pa
Auch sehr deep produziert und das Ding wird insbesondere eure Bass Box strapazieren.
3,5/5

4.) Rushing Elephants
Der Crew Track, der Beat pumpt wie ein Elefant und die Jungs nehmen ihn gerne an um ihre Sichtweise der Dinge zu präsentieren.
4/5

5.) Unpredictable feat. Dexter Wiggle
Hat mir nicht so gefallen. Das Breakbeat - Monster was dort losgelassen wird ist nicht meins und auch Dexter Wiggles Feature geht mir ein bissel auf den Sack.
2/5

6.) The Heart gently weeps feat. Erykah Badu, Dhani Harrison & John Frusciante
Bis dato bester Track auf dem Album. Sehr warm produziert und mit Badus Refrain mehr als veredelt. Ein schönes, stilles Meisterwerk.
5/5

7.) Wolves feat George Clinton
Goiler Track. Geht schön schnell ab. Zusammen mit einem der meistgesamplesten Künstler der Funk Music George Clinton. Bitte als nächste Single bringen.
5/5

8.) Gun will go feat. Sunny Valentine
Ein eher ruhiges Lied. Ein sehr hypnotischer Beat wird von Sunny Valentines Refrain begleitet.
4/5

9.) Sunlight
Hat mir sehr gut gefallen. Sehr spartanisch produziert und wirklich nur das Nötigste reingepackt. Das Lied wird eher über die Verse transportiert. Wieder viel Filmgesample...
4/5

10.) Stick me for my riches feat. Gerald Austin
Da hab ich erst gedacht: Was macht so ein Lied auf einem Wu Album? Soviel Soul haben die Jungs normalerweise nicht. Nachdem ich es mir ein paar Mal angehört hab bin ich jedoch begeistert. Vorallem Gerald Austins Feature reißt ne Menge.
4/5

11.) Starter feat. Sunny Valentine & Tashmahagony
Der Party Track für die Ladies?...oder ein Zugeständnis an auskoppelbaren Singles? Sehr poppig gemacht, besonders mit dem Hook.
3,5/5

12.) Windmill
Ein Oldschool Beat gepaart mit Gitarre und Pianogeklimper. Kann man sich durchaus geben.
3/5

13.) Weak Spot
Mir war es zu langweilig. Die Zwei bekommt es auch nur wegen dem "Ice Cold Jägermeister".
2/5

14.) Life Changes
Jo, kommen wir zum längsten Track des Albums, mit über 7 Minuten. Sehr schön produziert.
3,5/5

15.) Tar Pit
Nochmal ein Track für die Kopfnicker. Daumen hoch.
4/5

16.) 16th Chamber O.D.B Special
Ein ODB Gedächtnis Mix.

Als erstes möchte ich Method Man und Ghostface loben die dieses Album wirklich tragen.
Dann noch großes Lob an RZA , der Produktionstechnisch die schmale Gratwanderung zwischen der Besänftigung alter Fans und den Wu - Sound ins Jahr 2007 transportiert zu haben.
Bei mir hat es nach dem 3 - 4 Durchhören Klick gemacht und jetzt finde ich das es schon ein ausgesprochen gutes Album nach 6 Jahren Abstinenz geworden ist.
"The Heart gently weeps" ist wirklich sehr schön geworden, ebenso das "Wolves".
Lied 10 und 11 beißen sich ein bissel im Kontext des Albums respektive sind normalerweise nicht der Wu - Sound.
Ansonsten ist die Operation gelungen und dem Patient geht es bestens...


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