Dienstag, 11. März 2008

Earth Defence Force 2017

D3 Publisher brachte Sandlots "Earth Defense Force 2017" fast vor einem halben Jahr heraus. Der Titel ging (unverdient) relativ sang und klanglos unter. Klar, pure Grafikfetischisten rümpfen die Nase und der Rest macht sich lustig über die aus verschiedensten B - Movies entliehenen Anleihen. Dennoch war ich neugierig auf den Titel und besorgte ihn mir damals als Import, da er auch finanziell nicht allzugroße Löcher ausriss.

Die Geschichte der EDF fängt 2013 an, als Wissenschaftler kryptischdekodierte Signale aus den Weiten des Weltalls empfingen. Von da an war klar das wir nicht allein im All waren und das wir wohl sehr bald Besuch bekommen würden. Die prominenten Führer des Volkes hofften auf eine fruchtbare Näherung der Besucher und das wir in Frieden zusammen existieren könnten.
Im Jahre 2015, nach mehreren erfolglosen Versuchen die Initiatoren der Signale zu finden wurde die "Earth Defense Force" kurz EDF ins Leben gerufen, sozusagen als Plan "B" - Lösung. Die "EDF" setzt sich aus allen Armeen der Erde zusammen, dessen Hauptquartier in Nordamerika liegt. Überall auf der Welt gibt es jedoch noch größere Büros der Organisation die an allen wichtigen strategischen Punkten der Erde verteilt sind. Dieses Netzwerk funktioniert ausgesprochen gut untereinander und die einzige Aufgabe dieser hochtrainierten Kämpfer ist der Schutz der Erde gegen außerirdische Invasoren.
Die Infantrie der EDF ist zudem in drei Splittergruppen unterteilt. Die "Reconnaissance Scout Squadron" basiert auf leicht gepanzerten Einheiten die jedoch größtmögliche Bewegungsfreiheit genießen und sich speziellen "Stealthtechniken" bedient um ihre Missionen zu erfüllen. Ferner kommt das "Ranger Squadron" hinzu die der taktischen Unterstützung dienen, sowie auch die großen Knarren dabei haben.
Als Letzte erfüllen die "Storm Squadron" - Jungs die Aufgabe den Feind schnell und gezielt auszuschalten oder auch sehr spezialisierte Aufgaben zu übernehmen.
Dann 2017 war es dann soweit und die Invasion der Aliens begann...die EDF wurde benötigt wie nie zuvor.

Was sich wie eine kurze Zusammenfassung von "Starship Troopers" liest ist nicht mehr als schmückendes Beiwerk um die einzelnen Levels zu verbinden und die Wut auf die Invasoren noch zu vergrößern.
Auch die im Handbuch zusammengeschriebenen verschiedenen Einheiten der EDF hätte man sich sparen können, da ihr effektiv nur mit dem immer selben namenslosen EDF - Krieger in die Level zieht.

Als Kanonenfutter stellen sich baumhohe Ameisen, Spinnen, Flugeinheiten, kleine Roboter, große Roboter, ganze Mutterschiffe, Mechadinosaurier in Hülle und Fülle in den Weg. Ihr werdet manchmal denken das soviel außerirdisches Leben überhaupt nicht existieren kann.
Und genau hier spielt "Earth Defense Force" seine Stärke aus. Die schiere Übermacht der Gegner machen den Shooter verdammt actionlastig und ihr werdet eure Freude haben eine Gegnerwelle nach der anderen auszuschalten.

Um dieses zu bewerkstelligen dürft ihr auf einen reichhaltigen Fundus an Waffen zurückgreifen, die sich aus Sturmgewehren, Scharfschützengewehre, Schrotflinten, Flammenwerfern, Raketenwerfern, Granatwerfern, Bazookas und Spezialwaffen zusammensetzt. Insgesamt gibt es 168 Waffen die ihr freispielen könnt bzw. müsst da es sonst auf höheren Schwierigkeitsgraden kein Ankommen gegen die Übermacht der Feinde gibt.
In den 53 Leveln die ihr spielen könnt geht es immer darum den Feind zu eliminieren oder die Städte der Erde vor den Invasoren zu beschützen.
Es gibt 5 verschiedene Schwierigkeitsgrade(Easy, Normal, Hard, Hardest und Inferno) die ihr wenn ihr alle Achievements freischalten wollt, alle beenden müsst. Insbesondere ein paar Level auf Hardest und viel auf Inferno sind meines erachtens alleine nicht schaffbar. Die Gegner vertragen auf Inferno mehr Kugeln und verteilen auch mehr Schaden. Insbesondere einige Laufwege sind wohll alleine nicht zu meistern.

Hier heisst es dann seine Waffen zu optimieren und die von Gegnern fallen gelassene "Stamina" - Päckchen restlos aufzusammeln. Diese erhöhen eure Lebensenergie was auch bitter nötig ist wenn ihr die Sonne sehen wollt. Vor allem braucht ihr gute Waffen die sich aber nur dadurch freischalten lassen das ihr ein Level auf einem höherem Schwierigkeitsgrad spielt als den den ihr schon gemeistert habt.

Zudem stehen in einigen Levels noch Fahrzeuge herum die ihr nehmen könnt um den Bug - Horden einzuheizen. Neben einem Panzer und Kampfhubschrauber stehen euch noch ein Airbike und ein Mech zur Verfügung, deren Steuerung aber nicht wirklich das gelbe vom Ei sind.

Wie angesprochen vermittelt "Earth Defense Force 2017" nicht die High - End Grafik die man aus anderen Spielen kennt. Das ist aber auch nicht notwendig, da die Grafik in sich stimmig ist und mir zumindest nicht unangenehm aufgefallen ist. Ist man Grafik verwöhnt und bekommt schnell Augenkrebs sollte man "EDF" jedoch im Regal stehen lassen. Das heißt natürlich nicht das "EDF" nicht zu begeistern weiß. Ich erinnere mich zum Beispiel an das Strandlevel als die Roboter aus dem Meer langsam an den Strand gelaufen kommen, welches mir grafisch ausgesprochen gut gefallen hat. Auch einige Explosionen wissen zu begeistern und sind recht nett in Szenen gesetzt.
Zudem kann man jedes Gebäude mit Hilfe des richtigen Kalibers einäschern und zerstören. Wenn man nach ein paar Bug - Wellen dann die halbe Stadt eingeäschert hat kommt dann doch die Frage auf wer denn jetzt gefährlicher war für die Menschheit bzw. die Stadt.

Der Sound und die Musikuntermalung sind nicht minder schlecht und gehen einem auch in der 40. Spielstunde zumindest nicht auf die Nerven.

Wo "Earth Defence Force 2017" jedoch federn lassen muss ist die technische Seite. Wenn der Bildschirm dann unter Explosionen und dutzenden Gegnern explodiert verwandelt es sich leider hier und da in eine Dia - Show. Dieses kommt nicht oft vor ist aber leider auf eine schlampige technische Umsetzung zurückzuführen.

Insbesondere auf den Schwierigkeitsstufen "Hardest" und "Inferno" lässt das Solospiel bald der Motivation die Luft heraus, da einige Stellen schlicht unmöglich zuschaffen sind. Hier springt dann der 2 - Spieler Modus in die Bresche, bei dem ihr per Splitscreen Freunde, Freundin, Bruder, Schwester zum bitter benötigten "EDF" - Rekruten machen könnt. Der Hammer wäre natürlich ein Coop - Modus via XBox Live gewesen, den es aber aufgrund der verschiedensten Level und Waffenrepertoires der Spieler nicht gibt.

Der Wiederspielfaktor ist sehr, sehr hoch. Bis man alle 53 Missionen zumindest auf "Hard" durchgespielt hat vergeht schon eine Weile. Alles danach ist Bonus und es erfreut einen wenn man endlich ein Level auf "Hardest" schafft und eine neue Waffe freigeschaltet bekommt. Mit dieser Waffe schafft man eventuell wieder eine andere schwierige Stelle die man schon 1000mal nicht geschafft hat. "Earth Defense Force 2017" hat eine hohe Langzeitmotivation.

Fazit:
Tjo, wenn man keine allzuhohen Ansprüche an Grafik und Sound hat und auch keine epische Story braucht um in Wallung zukommen, wird man mit einem netten spaßigen Actionkracher belohnt den man immer und immer wieder spielen kann. Die Motivationskurve ist aufgrund der 5 verschiedenen Schwierigkeitsgrade immer gegeben und reißt niemals gänzlich ab. Ist man B - Movie Fan und wollte schon immer mal in die Rolle eines "Ruffnecks" schlüpfen ist "EDF" möglicherweise sogar die Erfüllung schlechthin. Das Spiel bietet recht viel an allen möglichen Waffen.

Negativ hingegen fällt leider die technische Umsetzung hier und da auf. Manchmal ist zu viel los auf dem Bildschirm und die Bildwiederholungsrate geht empfindlich in die Knie.
Alles in allem mag ich den Titel und bin froh ihn mir trotzdem geholt zuhaben.

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