Sonntag, 9. März 2008

Transformers - Film/Rezension

Hatte letztes Mal Zeit und die Ruhe mein Gehirn auszuschalten und mich etwas dem medialen Müßiggang hinzugeben. Wie geht sowas besser als mit dem neuesten Werk von Michael Bay, der eine Realverfilmung eines meiner damals liebsten Spielzeuge verwirklichte.
"Transformer - Der Film" hat mich dann auch derbe weggeflasht sodaß ich mir ihn bis heute schon sehr oft angeschaut habe.
Tiefgehende Story, eine großartige Charakterentwicklung oder irgendwas das das Gehirn denktechnisch anstrengen würde sucht man natürlich vergebens.
Dafür gibts fette Karren, verdammt nochmal unerhört krasse Action mit Bildern die ich zumindest so noch nie gesehen hab<---2 Szenen werde ich wohl nie vergessen, kurz vor Schluß als Ironhide auf einen Gegner losstürmt und über die schreiende Frau springt und als Megatron mit Optimus Prime durch ein ganzes Gebäude fliegt.
Ferner natürlich Megan Foxs Körp...ähem, natürlich ihre schauspielerische Leistungen und eine Cast die fast perfekt ist.
Man hat richtig Mitleid mit Shia Le Beouf wenn er sich seine erste Karre holt und von Bernie Mac quasi in der Familie aufgenommen wird. Vorallem nimmt man ihm die ganze Zeit den unerfahrenen, ehrenhaften jungen Mann ab, der über sich hinauswachsen muss zum Wohl der Welt. Ein typischer "Luke Skywalker" - Archetyp.
Jon Voight gibt einen mittelmäßigen routinierten Secretary of Defense ab und John Turturros Vorstellung als Agent der megageheimen Organisation "Sektor 7" schwankt zwischen Slapstick, rar gesähten guten Onlinern(" Das ist die "Ich komme mir allem durch, was ich will" - Marke"<---Coole Sau!) und zu keiner Zeit der Verkörperung eines US - Agenten.
Die Eltern von Shia LeBeouf werden von Kevin Dunn und Julie White gegeben, denen man diese Rolle auch abnimmt und sich sogar manchmal für sie schämt, wenn die Mutter den Masturbationsvorwurf[Sams Happytime.] bringt oder wie schrecklich peinlich sich beide Elternteile geben als Megan Fox im Zimmer des Hauptprotagonisten auftaucht.
Das kennt jeder, ist generationsübergreifend da sich wohl jeder schonmal im Beisinn der Freundin für seine Eltern geschämt hat.
Etwas blass hingegen gibt sich die blonde Rachael Taylor und deren "Berater" Anthony Anderson. Wobei erstere wirklich durch jedes andere Gesicht zu ersetzen gewesen wäre. Anderson nimmt man den afroamerikanischen Sidekick jedoch etwas klarer ab. Finde das die beiden so ziemlich die schwächsten Charaktere im Film sind.
Wenn hätten wir noch? Na klar, die Militärsoldaten die von William Lennox und Tyrese Gibson verkörpert werden. Mir waren beide ein bisserl zu glatt in ihrer Performance obwohl Lennox ziemlich spät im Film gerade noch so die Kurve bekommt.
Seine stärksten Szenen hat er mit der "VISA" - Szene und kurz gegen Ende als er todesmutig mit dem Motorrad auf einen Decepticon zufährt und ihm ein ultraheißes Sabbott(?) - Geschoß[Weiß den Namen leider nicht mehr genau, weiß aber das sie mit 3000 Grad verbrennen.] auf dem Roboterpelz brennt.
Die eigentlichen Stars des Filmes, da muss man nicht lange drumherumreden, sind die ehemaligen Hasbro - Plastikfigürchen in ihren 2007er Industrial, Lights & Magic Versionen.
Einfach der Knaller was da auf der Leinwand an GCI abgefackelt wird. Alles perfekt und man nimmt dem Film ab das es diese Wesen so geben könnte.
Da wurde es mal wieder geschafft computergenerierten Inhalten ein Gefühlsleben zugeben das sich darin zeigt als man insgeheim Optimus Prime Death Kill mit dem Schwert bejubelt oder an anderer Stelle LeBeoufs Trennungsangst gegenüber Bumblebee ("Tut ihm nicht weh!) mit feuchten Augen kommentiert.
Selbst mir haben die irdischen Fahrzeugsformen die sich die Autobots ausgesucht haben gefallen, auch wenn ich mich nullkommagarnix für Autos interessiere.
Optimus Prime als Peterbilt - Langhauber Truck,
Bumblebee als Chevrolet Camaro,[Wenn ich mich recht entsinne war Bumblebees Urform damals ein VW Käfer, naja...hätte schon komisch ausgesehen wenn "Herbie" unter all den fetten Schlitten rumgestanden hätte.], Jazz verwandelt sich in einen Pontiac Solstice, Ironhide wählt einen schwarzen GMC - Truck und Ratchet fährt als Teamdoktor in einen H2 - Search & Rescue - Rettungswagen in der Gegend herum.
Auch die Potenz der Wagen als Hingucker und Augenöffner ist enorm und ich wette bei der Szene als Bumblebee vor Barricade flüchtend aus dem Nebel schießt, zusammen mit genial derber Musikuntermalung, ist bei Fans der Wagen ansich bestimmt das Hösschchen aufgegangen.
Die Decepticons haben sich hingegen meistens etwas durchschlagskräftigere Alter Egos besorgt. Von einem Kampfhubschrauber, über eine F -22 Raptor bis hinzu einem Abrams Panzer reichen die Transformationen.
Am meisten Unbehagen hat mir aber die gepimpte Version des Polizei - Ford Mustangs Barricade gemacht. Ich hasse diesen Wagen...er ist unheimlich, fies, ja geradezu mordlüstern. Kann auch nicht sagen warum aber er ist definitiv der Böseste von allen. Vielleicht hat es mit der Screentime die er bekommt zutuen oder dem netten "to punish and enslave" statt des "to serve and protect". Wieder schaffen es die Filmemacher das ich mich vor einem Auto fürchte oder zumindest eine eindeutige Emotion bekomme.
Megatrons Urverwandlung hätte ich sehr gerne im Film gesehen[Damals war es eine riesengroße Pistole.], war den Filmschaffenden aber wahrscheinlich ein bissel zu krass und wurde geschickt mit einer Störung der Anflugstelemetrie unter den Tischen fallengelassen. Obwohl im Film eigentlich schon recht viel zu Bruch geht.
Die Transformation ist jedesmal ein echter Hingucker, wenn aus den normalen Autos omnipotente Roboter werden. Der ganze Film ist sodermaßen durchgestylt das man auch die Länge von immerhin 2 1/4 - Stunden nicht wirklich spürt.
Da passiert wieder was, hier geht wieder ein atemberaubender CGI - Shoot über die Bühne oder man wird ganz plump von Megan Foxs Körpe...ähem, schauspielerischen Fähigkeiten abgelenkt. Das Sehzentrum hat immer was zutun und kommt selten dazu zu verschnaufen und das gerade gesehene in Frage zustellen.
Da ich den Film schon mehrmals gesehen habe drängten sich natürlich die einzigen zwei Probleme die er hat. Erstens empfand ich an einigen Stellen das Produkt - Placement dochzuviel des Guten. Nicht falsch verstehen ich mag es wenn in Filmen reale Produkte die auch ich kaufe involviert sind, hat für mich was mit Realismus und Glaubwürdigkeit der zuerschaffenden Filmwelt zutuen, aber was der gute Herr Bay da alles mehrmals in die Kamera hält ist schon fast Unverschämt.
Ob Cadillac, Chevrolet, GMC, Apple, Burger King, Mountain Dew, Nokia, SanDisk, HP, Cisco, General Motors, Ford, Saleen...ja selbst eine XBox360 wird im Film auftauchen und ihren Besitzer trotz des Original - Einschaltsounds wohl nicht glücklich machen.
All diese Firmen lieferten Kohle und Hardware um diesen multimillionen Dollar Blockbuster zu finanzieren. Über das Vorkommen von Ebay lässt sich streiten, da es eigentlich zur Filmhandlung gehört.
Als zweiten Krititpunkt muss sich Bay das "Hohelied" auf das US - Militär gefallen lassen. Einige Aufnahmen sind so voller Pathos und triefen vor Verneigung zum Militär.
Auf der anderen Seite: "Wo will man sonst solche Aufnahmen herbekommen?!".
Hab mal genau draufgeachtet. In einer Szene steht mal so mir nichts dir nichts ein Tarnkappenbomber herum der garantiert nicht aus Pappmachee ist.
Zudem sind diese Senkrechtstarter mit von der Partie, die ich so noch in keinem anderen Film gesehen hab.
Auch das AWACS - Aufklärungsflugzeug ist echt und nicht aus dem Computer.
Bay räumte den Militärs schlichtweg ein Mitspracherecht bei der Endfassung des Films ein und deshalb retten natürlich neben Sam Witwicky und den Autobots in erster Linie das gute amerikanische Militär die Welt.
Ich denke man muss halt diese Deals eingehen um diese zugegebenermaßen beeindruckenden Shots von modernstem Kriegs - Equipments zu bekommen.
Finanziell war der Film letztes Jahr gewünscht erfolgreich und hat ein Einspielergebnis von über 700 Millionen an den Kinokassen erzielt.
Ob Produkt - Werberei, Militärarschkriecherei, hanebüchnener Geschichte die ein Kleinkind in 5 Minuten erzählen könnte oder menschliche Schauspieler die im Angesicht von Special Effects den Film nur zeitweise tragen...alles das tritt in den Hintergrund wenn auf dem Bildschirm die Schießerei, ja die Klopperei der autonomen Roboterorganismen tobt. Der Klimax der Bilder siegt letztlich wie in sehr vielen Bay - Filmen...und wenn man damit leben kann, garantiere ich euch ist Transformes schlichtweg der Film für euch.

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