Dienstag, 11. März 2008

Call of Duty 4 - Modern Warfare

Endlich, endlich. Infinity Ward bringt die Fortsetzung ihrer sehr beliebten Shooter Reihe Call of Duty. Und als wäre das nicht schon schön genug wird auch endlich ein neuzeitliches Setting gewählt...weg von den Schauplätzen der Schlachtfelder des 2. Weltkrieges hin zur Terroristenbekämpfung im Jahre 2007. Diese ist dann noch mit einer Grafik und einem Sound gepaart die so momentan ihresgleichen suchen.

In Call of Duty 4 - Modern Warfare fangt ihr als SAS - Soldat in einer Art Tutorial an, wo ihr die gängigsten Spielmechaniken genau erklärt bekommt.
Nach dieser "Aufwärmübung" geht es direkt zum ersten Einsatz im Dienste ihrer Majestät. Mitten auf dem Meer treibt sich ein Frachtschiff herum, welches ihr mit einer Handvoll Männer infiltrieren und erobern müsst.
Es gibt immer zwei Arten des Missionsdesigns bei CoD 4. Entweder ihr seit mit einer Handvoll Männer operierend hinter den feindlichen Linien und müsst div. Sabotageakte, Eliminierungen oder andere kriegswichtige Missionen übernehmen oder zusammen in einem Mob voller Soldaten möchte die gegnerische Stadt eingenommen und besetzt werden. Erstere Missionen spielt ihr meistens mit den Briten, wobei die "Städteeroberungen" meistens mit den Amerikanern gespielt werden.
Ihr übernehmt in jeder Mission einen Soldaten der jeweilig kriegsagierenden Mächte, dieser wird leider nicht genauer vorgestellt und auch euer Squad indem ihr euch bewegt bekommt keine nähere Einführung.
So bleibt das Verhältnis zu eurem virtuellen Alter Ego doch recht unterkühlt respektive ist kaum vorhanden.
Was allerdings vorhanden ist, ist eine nie langweilig werdende Missionsstruktur. Ob Infiltrationseinsätze, Häuserkämpfe, Stadteroberungen, Sniper Missionen, Eskorteinsätze usw. Die ganze Facette der neuzeitlichen
Kriegsführung wird abgedeckt, auch wenn das bedeutet aus dem Hinterhalt mit dem Überraschungsmoment loszuschlagen, von weit weg aus der Luft zuzuschlagen, schlafende Gegner zutöten oder auch mal von hinten mit dem Messer zuzustechen. CoD 4 gehört keineswegs in Kinderhände und ist ein harter Kriegsshooter. Besonders die Mission "Tod von oben" unterstreicht diesen Anspruch.
Da im neuesten Teil keine Nazis mehr zur Verfügung standen wechselte das Geschehen in den nahen Osten, wo ein Schurkenstaat mit der bösen A - Bombe droht.
Bis ihr den Ausgang dieses Konfliktes erfahren habt dürften ca. 7 oder 8 Stunden vergehen.

Die Missionen sind durchweg mehr als gut geskriptet und besonders bei der Sniper - Mission im "strahlenden" Chernobyl beweisen Infinity Ward das sie Meister im Skripten und bei der Erschaffung einer beispiellosen Atmosphäre sind. Wirklich eine der besten Missionen die ich so in einem Kriegsshooter gespielt habe.

Auch kann sich endlich die Waffenauswahl sowie die "Gadgets" der neuen Kriegsführung sehen lassen. Habt ihr in den vorherigen Teilen eine kleine sich immer wiederholende Waffenauswahl gehabt, dreht der 4. Teil richtig auf und beschert euch moderne Waffen aller Colour. Ob leichte oder schwere MGs, Maschinenpistolen, Sturmgewehre, Pump - Action Gewehre, Pistolen, Raketenwerfer, Javelin, allerlei Scharfschützengewehre, verschiedene Granaten... CoD geizt nicht mit den Ballermännern und auch Freunde des deutschen G3s respektive des G36 werden hier glücklich. Ferner dürft ihr noch eure Nachtsichtgeräte anschmeißen und den Gegner auch in völliger Dunkelheit bekämpfen.
Natürlich gehört auch das Anbringen von C4 oder Claymore - Minen genauso zu eurem Repertoire wie das ordern von Flugzeug oder Helikopterunterstützung um diverse. Terroristen - Nester auszuräuchern.

CoD 4 besticht zu einem durch eine beispiellose Atmosphäre. Besonders wenn ihr nur mit wenigen Mann unterwegs seid, habe ich mich erwischt wie ich ebenfalls mein Sichtfeld geklärt habe und leise : "Rechte Seite frei mumelte." Bei Missionen bei denen es nicht dabei geht "leise und unauffällig" vorzugehen ist dann auch Disco auf dem Bildschirm angesagt. Mit vielen anderen Soldaten stürmt ihr dann TV - Anstalten oder beschützt abgesoffene Panzer.
Die künstliche Intelligenz eurer Gegner ist mir bis dato nicht unangenehm aufgefallen. Sie suchen Deckung, benutzen ihre Nahkampfattacken wenn man ihnen zu nahe kommt und bedienen sich ihrer Granaten. Großartige Schlachtfeldmanöver sollte man allerdings von ihnen nicht erwarten. Auch das sie an wenigen Stellen unentwegt nachspawnen können ist vielleicht nicht die geschickteste Lösung.
Die KI eurer Kameraden verhält sich, besonders wenn ihr in kleinen Teams agiert, ausgesprochen gut. Sie flankieren ihre Seiten und machen ihr Ding. Trotzallem scheinen sie nicht zu den Mutigsten zugehören, da der letztendliche Raumgewinn um ein Skripting auszulösen immer von euch begangen werden muss und glaubt mir...insbesonders auf der Schwierigkeitsstufe "Veteran" werdet ihr sie dafür hassen.
Das Spiel bietet euch vier Schwierigkeitsstufen die vom unbedarften Shooter - Neuling bis zum mit allen Wasser gewaschenen Shooter - Profi alle Belange erfüllt.

Zum anderen hat die grafische Präsentation bei CoD 4 einen immensen Anteil an der Atmosphäre.
Die Grafik ist schlichtweg sensationell gut und überzeugt das ein Bodenkrieg im Jahr 2007 durchaus so aussehen könnte. Es gibt wunderschöne Partikel und Explosionseffekte zu bestaunen. Auch die Hintergründe sind durchweg gut gelungen. Viele Details auf den zerbombten Straßen der Stadt die man gerade erobert jagen einem zusätzlich eine Gänsehaut über den Rücken. War CoD 3 stellenweise schon recht gut, legt der 4. Teil nochmal ein bisschen nach. Auch die Sound und Musikuntermalung reiht sich haltlos in eine schlichtweg bombastische Präsentation ein.

Der Multiplayer
Ist das Soloabenteuer erfolgreich ausgestanden wartet noch ein ungemein süchtig machender Multiplayer Part auf seine Entdeckung.
Zum Spielbeginn wählt ihr eine der vorgefertigten "Klassen" aus und dürft anfänglich nur zwischen Team - Deathmatch und Alle gegen Alle wählen.
Bei jedem Abschuss eines Gegners bekommt ihr Erfahrungspunkte die euch gut geschrieben werden. So steigt ihr dann die "Ränge" auf und schaltet nebenbei eine Vielzahl von Sachen frei.
Seit ihr hoch genug gestiegen dürft ihr euch bald auch eine eigene Klassen erstellen in denen ihr die zuvorerhaltenden Erfahrungspunkte in Form von Bewaffnung, Zweitbewaffnung, Granaten einsetzen könnt.
Hauptaugenmerk sind auf die sog."Perks" zurichten. Einsetzbare Bonustalente die strategisch von nutzen sein könnten. Ob ihr eure Waffe mit mehr Feuerkraft ausrüstet oder euch entscheidet länger sprinten zukönnen, es gilt immer die besten Talente aktiv zuhaben. Puh...ja, wir sind noch beim CoD 4 - Test.
Aber genau das ist die Stärke des Multiplayer - Parts von Call of Duty 4. Der Shooteranteil gemixt mit ein paar guten Anleihen aus Rollenspielen unterhält eine ganze Weile.

Die deutsche CoD 4 - Version ist minimal beschnitten was den Einzelspielerpart anbelangt. Jedoch fehlt auch...

...Der Arcademodus
Das ganze Abenteuer nochmal...mit einem Killcount. Pro Gegner gibt's halt Punkte die sich beim schnellen Abschuss multiplizieren. Hat eine Anzahl von Leben und bekommt hier und da auch Bonus - Leben.

Fazit:
Ich verneige mich vor Infinity Ward die mir eine Achterbahnreise im Bereich der Shooterspiele bescherten.
Bei manchen Missionen schoss es mir immer wieder durch den Kopf: "Boah, ist das Fett, was zockst du den da bitteschön?"
In allen Belangen wirklich eine Erfahrung gewesen, die man als volljähriger, mündiger Zocker mal gespielt haben sollte.
Besonders die Sniper - Mission ist schon sehr fantastisch in Szene gesetzt. Ein vollwertiger Multiplayer, der ebenfalls sehr lange unterhält ist auch noch dabei.
Gute Skriptings gepaart mit knackiger Optik und einem guten Missionsdesign zeichnen die Präsentation aus.
Müsste ich ein eklatantes Haar in der Suppe finden würde ich vielleicht die für mich aufkommende Hektik zu Beginn anführen. Musste mich erstmal an die neue Schnelligkeit bei den Schusswechseln gewöhnen, oder das manche Gegner doch zahlreich bis unendlich vorhanden sind.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Schöner Test. Gut geschrieben.